Kuh vs. Erdmännchen

Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich einen Artikel geschrieben über meine Erfahrungen mit Gentoo Linux. Seit dieser Zeit hat sich doch das Eine oder Andere geändert.

Gleich geblieben ist definitiv meine Freude mit Linux. Allerdings tue ich mir nicht mehr die Arbeit mit Gentoo an. Ich will nicht immer wieder selber kompilieren, bei den Updates die Config-Files per Hand mergen. Generell will ich mit Updates so wenig Arbeit wie möglich haben. Das soll einfach funktionieren. Automatisch am Besten.

Irgendwann bin ich dann bei Ubuntu angelangt und bin bis jetzt äußerst zufrieden. Ubuntu gefällt mir wegen der Einfachheit, es funktioniert eigentlich problemlos. Die Zeiten, wo man noch verdammt viel wissen musste, um sich ein Linux zu installieren, sind lange schon vorbei. Das geht mindestens so einfach wie bei Windows. Und wenn man dann doch mal ansteht, gibt es eine Doku, die ihresgleichen sucht.

Ganz besonders gefällt mir die Paketverwaltung in Ubuntu. Neue Programme werden aus definierten Katalogen geladen und dann installiert und konfiguriert. Über diesen Katalog sind auch Updates zu den bereits installierten Programmen abgreifbar. Ubuntu weiß welche Programme in welchen Versionen installiert wurden und kann somit periodisch alle diese Anwendungen auf mögliche Aktualisierungen prüfen. Dieses Konzept fehlt mir bei Windows und am Mac komplett, hier ist jedes Programm auf sich selbst gestellt. Eine vollständige Systemaktualisierung gibt es da so einfach nicht. Bei Ubuntu (eigentlich generell bei Linux) ist das aber der Usus.

Meinen Mac verwende ich nur mehr wegen meiner iPhoto – Familienfotosammlung und wegen iTunes. Windows brauche ich privat nur ganz selten, und wenn, dann nur zum Spielen. Wobei da ist mir mittlerweile die PS3 auch schon lieber. Vor zwei Jahren machte mir noch das Entwickeln unter Windows Spaß. Mittlerweile ist das schon längst nicht mehr so. Um auf einem Windows Rechner richtig produktiv zu sein, brauche ich cygwin, das mir ein Linux emuliert. Nur so fühle ich mich halbwegs zuhause, aber halt emuliert.

Aber natürlich gibt es auch nicht so tolle Seiten an Ubuntu. Mir fehlt beispielsweise ein anständiges Grafikprogramm. Auch bei der Navigation im System-menü habe ich so meine Schwierigkeiten, weil ich auf den ersten Klick nie das Gesuchte finde.

Aber eigentlich wird ja das Betriebssystem immer unwichtiger. Wichtiger wird dagegen immer mehr ein Programm, in dem die meisten weiteren Anwendungen laufen. Ein Container, den ich eigentlich immer offen habe und der mehr und mehr das eigentliche Betriebssystem ablöst. Klar, ich rede vom Browser. Aber das ist eine andere Geschichte…