Ein schönerer Ubuntu Desktop mit elementary und AVN

Irgendwie werde ich nicht so richtig mit dem Aussehen und der Funktionalität des default Ubuntu Themes warm. Mir ist das Theme bei den Headern zu dunkel, zu düster. Das dunkle Braun passt irgendwie nicht so ganz recht ins Bild. Und eigentlich habe ich mich vom Orange auch schon ein wenig abgesehen.

Man kann sich zwar natürlich ein anderes Theme aus den mitgelieferten auswählen, ein wirklich schönes habe ich mir aber nicht gefunden.

Per Zufall bin ich aber dann auf das Elementary Theme gestoßen:

sudo add-apt-repository ppa:elementaryart/ppa
suda apt-get update
sudo apt-get install elementary-theme elementary-icon-theme

Und bin damit viel viel glücklicher:

Optisch gefällt mir so mein Desktop eindeutig besser. Probleme habe ich aber noch immer mit der Taskleiste und mit den Programmstartern.

Doch auch hier gibt es Abhilfe, die sogar aus den Standard Quellen kommt. Das Tool nennt sich Avant Window Navigator und ist nichts anderes als ein stark an OS X angelehntes Dock. Dieses Dock kombiniert also die herkömmliche Taskleiste und die Programmstarter. Man muss es nur installieren:

sudo apt-get install avant-window-navigator

Danach braucht man den AVN nur mehr unter Anwendungen->Zubehör starten, bzw. System->Einstellungen konfigurieren.

Aussehen kann das Ganze dann so:

Für mich ist das um Welten übersichtlicher, schöner und praktischer. So wünsche ich mir mein Interface. Warum kommt das eigentlich nicht so als default?

Kuh vs. Erdmännchen

Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich einen Artikel geschrieben über meine Erfahrungen mit Gentoo Linux. Seit dieser Zeit hat sich doch das Eine oder Andere geändert.

Gleich geblieben ist definitiv meine Freude mit Linux. Allerdings tue ich mir nicht mehr die Arbeit mit Gentoo an. Ich will nicht immer wieder selber kompilieren, bei den Updates die Config-Files per Hand mergen. Generell will ich mit Updates so wenig Arbeit wie möglich haben. Das soll einfach funktionieren. Automatisch am Besten.

Irgendwann bin ich dann bei Ubuntu angelangt und bin bis jetzt äußerst zufrieden. Ubuntu gefällt mir wegen der Einfachheit, es funktioniert eigentlich problemlos. Die Zeiten, wo man noch verdammt viel wissen musste, um sich ein Linux zu installieren, sind lange schon vorbei. Das geht mindestens so einfach wie bei Windows. Und wenn man dann doch mal ansteht, gibt es eine Doku, die ihresgleichen sucht.

Ganz besonders gefällt mir die Paketverwaltung in Ubuntu. Neue Programme werden aus definierten Katalogen geladen und dann installiert und konfiguriert. Über diesen Katalog sind auch Updates zu den bereits installierten Programmen abgreifbar. Ubuntu weiß welche Programme in welchen Versionen installiert wurden und kann somit periodisch alle diese Anwendungen auf mögliche Aktualisierungen prüfen. Dieses Konzept fehlt mir bei Windows und am Mac komplett, hier ist jedes Programm auf sich selbst gestellt. Eine vollständige Systemaktualisierung gibt es da so einfach nicht. Bei Ubuntu (eigentlich generell bei Linux) ist das aber der Usus.

Meinen Mac verwende ich nur mehr wegen meiner iPhoto – Familienfotosammlung und wegen iTunes. Windows brauche ich privat nur ganz selten, und wenn, dann nur zum Spielen. Wobei da ist mir mittlerweile die PS3 auch schon lieber. Vor zwei Jahren machte mir noch das Entwickeln unter Windows Spaß. Mittlerweile ist das schon längst nicht mehr so. Um auf einem Windows Rechner richtig produktiv zu sein, brauche ich cygwin, das mir ein Linux emuliert. Nur so fühle ich mich halbwegs zuhause, aber halt emuliert.

Aber natürlich gibt es auch nicht so tolle Seiten an Ubuntu. Mir fehlt beispielsweise ein anständiges Grafikprogramm. Auch bei der Navigation im System-menü habe ich so meine Schwierigkeiten, weil ich auf den ersten Klick nie das Gesuchte finde.

Aber eigentlich wird ja das Betriebssystem immer unwichtiger. Wichtiger wird dagegen immer mehr ein Programm, in dem die meisten weiteren Anwendungen laufen. Ein Container, den ich eigentlich immer offen habe und der mehr und mehr das eigentliche Betriebssystem ablöst. Klar, ich rede vom Browser. Aber das ist eine andere Geschichte…

Appliances mit Virtualbox (nicht nur) für Ubuntu Maverick

Unter Ubuntu kann man den einfachen Weg gehen und die Open Source Edition von VirtualBox installieren:

sudo aptitude install virtualbox-ose virtualbox-ose-guest-utils

Will man aber “erweiterte” Features wie USB pass-trough zum Guest und RDP haben, dann muß man die PUEL (Personal Use and Evaluation License) –  Version installieren.

Glücklicherweise ist das auch nicht wirklich schwer:

In /etc/apt/sources.list die zusätzliche Paketquelle hinzufügen:

deb http://download.virtualbox.org/virtualbox/debian maverick non-free

danach den Key einspielen:

sudo apt-key adv --recv-keys --keyserver keyserver.ubuntu.com 98AB5139

und jetzt kann man schon installieren

sudo apt-get update
sudo apt-get install virtualbox-3.2

Und schon findet man VirtualBox im Anwendungen Menü.

Hat man jetzt die Anwendung eingerichtet, hilft das ohne einer virtuellen Maschine mit entsprechendem Guest Operating System mal nicht viel. Natürlich kann man jetzt eine neue VM einrichten und ein OS nach Geschmack per Hand aufsetzen.

Glücklicherweise gibt aber auch eine ganze Menge vorgefertigter Appliances zum downloaden, die meisten findet man auf virtualboxes.org

Ich habe aber auch sehr brauchbare fertige Appliances von turnkeylinux gefunden. Die sind deswegen so praktisch, weil diese für einen ganz spezifischen Zweck gebundelt wurden. Neben fertigen CMS Systemen (Joomla, WordPress) findet man unter anderem vorkonfigurierte Bugtracker, Wikis, und sogar spezielle Developer Boxen für Ruby/Rails, Java und natürlich auch vordefinierte LAMP Stacks.
Will man nur kurz mal was probieren, und sich viel Installation und Konfiguration ersparen, dann sind diese Appliances optimal.

Suse bietet einen ähnlichen Service, man kann sich entweder selbst Online eine Appliance zusammenbauen, oder in der suse gallery fertige Images herunterladen. Hier muss man sich zwar mit einer OpenId anmelden, dafür funktioniert der Service prima und macht auch eine Menge Spaß.

Hat man jetzt noch einen halbwegs schnellen Rechner mit ausreichend Arbeitsspeicher eingebaut, dann laufen auch die virtuellen Maschinen rund und performant.